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Verliebt in ein Escort… oder verliebt in einen Kunden?
Ob nun im „wahren Leben“ oder im Escort – es kann immer passieren und einen treffen wie ein Schlag: Der Crush – das totale Verknallen. Und ja – auch mir ist es schon passiert. Die volle Hollywood Dröhnung, gewürzt mit romantischen Popsongs lässt dir das Herz schwer bis in den Magen sinken und dein Blick streift über den verregneten Horizont.
Nur warum? Ist es nicht eine klare Abmachung zwischen zwei Menschen in der es um Sex und eine gute Zeit geht? Ist das nicht ganz einfach zu trennen? Ja und irgendwie auch nein. Wenn ich mich mit jemandem sexuell einlasse, geht es nur mit Geist und Körper. Vertrauen, Öffnen können und all das klappt für mich nur auf diese Art. Im besten Falle entsteht einfach eine super Sexfreundschaft. Aber es bleibt ein Spiel mit dem Feuer…
Um das einmal herunterzubrechen darauf, was da wirklich bei uns im Hirn abläuft: Es war vielleicht ein unheimlich gutes Date. Man hat ein Bedürfnis, nach Nähe, Aufmerksamkeit, Sex und dieses Bedürfnis kann ich oder ein anderes Escort erfüllen. Vielleicht fehlt auch genau das im „wahren“ Leben gerade sehr. Dazu verlief das Date in einem engen zeitlichen Rahmen, in dem ich/das Escort die Version Frau für dich war, die du gerne hättest. Allein deine Vorstellungskraft macht mich/sie dazu. Den wahren Menschen hinter dieser „Traumfrau“ kennst du nicht. Du kennst nicht die Version in Jogginghose und ungeschminkt, die auch mal müde ist, vielleicht auch nicht immer so nymphomanisch oder vielleicht auch einmal genervt. Du kennst nicht die Macken und Ticks, sondern nur diese Version – natürlich – auch ein wahrer Teil von ihr… Und in diesen Teil verliebt man sich vielleicht. Und auch anders herum kann es passieren, dass ich einen Kunden einfach unheimlich gerne mag, er mir Komplimente macht und mit dem was er mir gibt, wirklich das ein oder andere starke Bedürfnis erfüllt, jenseits des rein sexuellen. Dass man(n) mir die Aufmerksamkeit schenkt, die mir vielleicht gerade fehlt. Und dann kommt dieses Gefühl auf.
Ich habe lang Zeit und oft in meinem Leben über diese Frage nachgedacht, wie ich mit solchen Gefühlen umgehen soll, denn auch als Frau, die grundsätzlich nicht vom Modell „Monogamie“ überzeugt ist, passieren komische Dinge – wie verliebt sein in mehrere Menschen, und zwar gleichzeitig. Und schon hier müsste die Erkenntnis kommen, dass es schlicht und ergreifend in unserer Natur liegt, diese Verliebtheitsgefühle zu haben und es völlig normal ist Gefühle für mehrere Menschen zu haben, seien es nun Freunde oder seien es Sexualpartner. Bedeutet das Glücksgefühl von Verliebtsein nicht, dass man einen Menschen gefunden hat, den man unheimlich gerne mag und wertschätzt? Ist das nicht die Basis für eine lange Freundschaft bzw. Beziehung, welcher Art auch immer?
Wir leben in einer Gesellschaft, in der alles ein Label hat und die stark von moralischen Ge- und Verboten beherrscht wird. Wir haben tiefe Ängste, wenn wir drohen die Kontrolle zu verlieren. Daher neigen wir dazu, schlechte oder unpassende Gefühle „wegdrücken“ zu wollen. Nur habe ich für mich gelernt, dass in dem Moment, in dem ich das Gefühl einfach annehme, auslebe und auch die Grundsituation annehme, in dem die Beziehung steht, die ganze Verliebtheit schon etwas abflaut. Denn der krampfhafte Versuch sie loszuwerden verleiht dem Moment die Tragik, die es braucht, um das Gefühl noch stärker werden zu lassen. Und Menschen lieben die Tragik schon immer – siehe Romeo und Julia. Und diese Tragik tut weh. Bittersüß.
Mir hilft es in diesen Momenten immer zu reflektieren, vielleicht sogar aufzuschreiben, was genau man an dem Date bzw. dem Gegenüber so großartig fand. Was einem im Leben fehlt. Und ob es die Möglichkeit gibt, dieses Bedürfnis auf verschiedenste Weise „von innen“ zu erfüllen. Vielleicht stelle ich fest, dass ich mir selbst in letzter Zeit zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe. Ich gönne mir dann gerne ein heißes Bad, eine Massage oder einen Tag in der Sauna. Ich mache Sport und koche mir mein Lieblingsessen. In der Reflektion, die durch diese vermeintlich so negativen Gefühle ausgelöst wird, kann eine große Erkenntnis stecken, die man in diesem Moment über sich und sein Leben hat.
In dem Fall, in dem man dann diese Verliebtheit registriert, annimmt und akzeptiert, entsteht eine starke Verbundenheit und Freude und während im gleichen Zuge das beängstigende Gefühl des Kontrollverlustes weiter abnimmt, wächst echte Zuneigung fern von einem Abhängigkeitsverhältnis. Und man kann sich an den wunderschönen Momenten erfreuen, die man zusammen hatte und noch zusammen hat. Und irgendwann merkt man vielleicht auch, wie der anfängliche Hype wieder vergeht… ganz von allein. Und zurück bleibt eine schöne Zeit, an die man sich gern zurückerinnert.
Vor einigen Monaten habe ich einen Podcast gehört, in dem es um die Macht der Hypnose ging. Und tatsächlich hat der Hypnotiseur es geschafft, mich aus der Ferne, nur über das, was er sagte, zu hypnotisieren. Ich habe bis zu diesem Zeitpunkt nie daran geglaubt, dass es möglich ist und dachte, das ist alles nur Show – und dann war es so leicht! Der Hypnotiseur sagte dann: Im Grunde ist Hypnose nur eine Manipulation deiner Gedanken. Und niemand kann deine Gedanken besser manipulieren als du selbst. Das ist etwas, das man sich immer wieder bewusst machen sollte: Du bist nicht deine Gedanken, deine Gedanken sind nicht immer richtig, und nur du machst deine Gefühle – niemand anderes.
Trotz all dieser schönen Theorie, die bei mir in der Praxis auch recht gut funktioniert, gibt es eben auch manchmal Momente, in denen man nicht so reflektiert sein kann, in denen man von seinen Gefühlen übermannt wird, die Angst vor dem Kontrollverlust übermächtig wird. In diesem Moment kann man vielleicht nur noch einen Cut setzen und mit Schokoeis auf der Couch trauern um das Ende seiner tragischen Liebe. Ewige Wehmut. Wie es uns Hollywood vormacht.
Wie krass ist das:
niemand kann deine Gedanken besser manipulieren als du selbst. Das ist etwas, das man sich immer wieder bewusst machen sollte: Du bist nicht deine Gedanken, deine Gedanken sind nicht immer richtig, und nur du machst deine Gefühle – niemand anderes.
Richtig, niemand anders als wir selbst. Reflektieren und sich selber nicht immer zu ernst nehmen ist extrem wichtig.